Großverdiener Zahnarzt? So sieht die Existenzgründung aus

Bis heute gelten Zahnärzte als Großverdiener unter den Medizinern. Doch wer eine Laufbahn als Zahnarzt nur aus finanziellen Gründen einschlägt, wird schon bald enttäuscht sein. Vor allem der Aufbau und Unterhalt einer eigenen Praxis lässt die Träume vom Reichtum bald platzen.

Optionen für junge Zahnärzte

Für junge Zahnärzte ist es nach erfolgreich abgeschlossenem Studium zumeist sinnvoller, erst in einer Gemeinschaftspraxis tätig zu werden. Auf diese Art lernen sie den Praxisalltag kennen und bauen sich einen eigenen Kundenstamm auf. Wer dann nach zwei bis drei Jahren meint, reif für eine eigene Praxis zu sein, kann aus der gut bezahlten Anstellung heraus ganz in Ruhe nach entsprechenden Räumlichkeiten suchen. Auf spezialisierten Portalen wie Plurastart gibt es zahlreiche Angebote für die Übernahme vorhandener Praxen und für neue Geschäftsräume.

Praxis übernehmen oder neu einrichten?

Die Übernahme einer Praxis kann aus verschiedenen Gründen sinnvoll sein: Setzt sich ein älterer Zahnarzt zur Ruhe, übernimmt der Nachfolger auch gleich dessen Patienten und möglicherweise sogar das Personal und Kooperationspartner wie Dentallabore. Allerdings kann die Ausstattung veraltet sein, denn ein Zahnarzt, der die Rente fest im Blick hat, wird in den letzten Jahren nicht mehr in neue technische Geräte investieren. Dies kann kostspielig werden. Vor einer Übernahme ist also in jedem Fall die Einrichtung gründlich zu überprüfen.
Eine Praxis neu einrichten hat neben der gestalterischen Freiheit noch weitere Vorteile: So sollte nie die Marktsituation außer Acht gelassen werden. In einem Stadtviertel oder in einer Kleinstadt mit nur einem Zahnarzt auf 500 Einwohnern ist es leichter, neue Patienten zu gewinnen als an einem Ort, wo ohnehin schon 20 Zahnärzte um 500 Einwohner buhlen.

Was ist beim Start als selbständiger Zahnarzt zu beachten?

Die Bundezahnärztekammer hat umfangreiche Informationen für Zahnärzte zusammengestellt, zum Beispiel zu den Hygienevorschriften in der Praxis, zum Qualitätsmanagement und zur verpflichtenden Weiterbildung für alle Zahnärzte. Dazu müssen sich selbständige Zahnärzte auch mit Themen wie der Buchhaltung befassen oder diese an einen externen Dienstleister auslagern.
Bleibt zum Schluss das leidige Geld: Einer Analyse des Institutes der Deutschen Zahnärzte beliefen sich die Kosten für die Neugründung einer Einzelpraxis im Jahr 2015 auf 484.000 Euro. Die Übernahme einer Praxis schlug mit durchschnittlich 326.000 Euro zu Buche. Bis dies abbezahlt ist und Geld für den ersten Porsche da ist, werden einige Jahre ins Land vergehen: Das ist die Realität des angeblich reichen Zahnarztes.

 

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